Duschen, heizen, waschen – alles überflüssig!
Die meisten von uns sind ein Leben im Überfluss gewohnt. Täglich duschen? Früher ja, jetzt undenkbar. Traute ich mich vor einigen Monaten noch kundzutun, nur alle zwei Tage die Glaskabine zu besuchen, wurde ich mit hochgezogenen Augenbrauen und gerümpfter Nase bedacht. Jetzt wird derjenige als Held gefeiert, der den guten alten Waschlappen zückt.
Die Zeiten haben sich geändert – von heute auf morgen und mit brachialer Kraft. Wer jetzt noch badet, gilt als regelrechte Klimasau. Wer sich profilieren möchte, gibt künftig nicht mehr über Statussymbole wie Immobilien, benzinbetriebene Fahrzeuge oder Vierbeiner (das Methan!) Auskunft, sondern stellt den eigenen Minimalismus zur Schau.
Wer nicht spart, wird in der Hölle schmoren
Kennen Sie das? Bei allem, was das Klima schädigt oder Ressourcen verbraucht, fühlt man sich plötzlich wie eine Ausgeburt des Bösen.
Vor geraumer Zeit habe ich noch Blut, Schweiß und Tränen investiert, meine Mitmenschen in Sachen Ressourcen- und Klimaschutz zu erziehen. Hier ein paar Beispiele zur Verdeutlichung meines Engagements:
- Unsere vierjährige Tochter nötige ich, die Mülltrennung aus dem Effeff zu beherrschen. Bald winkt das Zertifikat. Bald.
- Dem werten Gatten drohe ich mit Scheidung ob des ständig laufenden Traktors (der Diesel!).
- Der reiselustigen Schwester verderbe ich jede Flugreise mit Verweis auf die Co2-Bilanz.
- Mitarbeitende in Discounter kläre ich – völlig ungefragt – über die Sinnhaftigkeit des Pfandkreislaufes bei Joghurtgläsern auf.
- Unsere Gemeinde penetriere ich mit Anfragen für mehr Klimaschutz. Bekomme ich keine Antwort, schreibe ich erneut.
Die Liste lässt sich lange fortführen.
Und jetzt? Alles für die Katz, ich bin entlarvt.
Ich habe ein Vollbad genommen – ein heißes mit viel Schaum. Anschließend kam der in die Jahre gekommene (stromfressende) Föhn zum Einsatz, danach lief der Fernseher die halbe Nacht ohne Publikum. Ich bin eingeschlafen.
Es war ein schöner Abend – nur nicht für die Umwelt und auch nicht für meine Geldbörse.
Die Quintessenz: Wir sind (noch) nicht perfekt
Wer selbst nach Nachhaltigkeitsperfektion strebt, passt hervorragend in einen Betrieb, in dem selbige gepflegt und weiterentwickelt wird. Demnach würde ich Ihnen an dieser Stelle gerne unter die Nase reiben, dass wir von HSM® in Sachen Klima- und Ressourcenschutz der Vorreiter sind – der Nachhaltigkeits-Guru in Form eines mittelständischen Betriebs.
Noch vor einigen Monaten konnten wir mit unserem papierlosen Büro, den E-Autos samt Photovoltaikanlage, der Wärmepumpe, der Dachbegrünung, der Mülltrennung, der insektenfreundlichen Gartengestaltung usw. Lorbeeren ernten.
Jetzt lässt uns die Energiekrise (beinahe) nackt ins Scheinwerferlicht treten. In diesen Tagen erreichte uns eine Mail der Geschäftsleitung mit weiteren Maßnahmen und Ideen zur Einsparung von wertvoller Energie. Es standen jede Menge Punkte auf dem Plan, Verbesserungspotential liegt in der Luft. Es hat mich veranlasst, diesen Text zu schreiben und Ihnen zu versprechen: Wir sind (noch) nicht perfekt, aber wir bleiben am Ball!
Ihre
Johanna Müller