Turbulente Zeiten für Titan und Nickel

Wie sieht die Marktprognose bei Titan und Nickel in den nächsten Wochen aus? Die Einschätzung unseres HSM-Stahl-Experten Wilfried Schöner gibt Auskunft. Nicht verpassen!
Gestiegene Energiepreise, lange Schiffslaufzeiten, Produktionsausfälle bedingt durch Lockdown-Maßnahmen in China: Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine sowie die weiter andauernde Unsicherheit aufgrund der Corona-Pandemie forderten in diesem Jahr ihren Tribut und führten zu starken Preisanstiegen bei Titan und Titanlegierungen sowie extremen Teuerungen bei Nickel und Nickellegierungen.
Wie geht die Entwicklung weiter und welche Ursachen spielten eine Rolle?
Preis bei Titanschwamm leicht rückläufig
Nach Kriegsbeginn Anfang des Jahres brach der komplette ukrainische Markt für Titanschwamm weg. Die weltweite Nachfrage stieg stark an, was zur Folge hatte, dass die Produktionskapazitäten in China und den USA am Limit waren und sich die Lieferzeiten für Titan teilweise extrem verlängerten. Die stark gestiegenen Energiepreise taten ihr Übriges, um den Preisen buchstäblich „einzuheizen“.
HSM-Spezialist Wilfried Schöner erklärt: „Titanschwamm konnte aus Japan trotz Vorauskasse von chinesischen Werken nicht bezogen werden, da zum einen die Nachfrage das Angebot massiv überstieg und zum anderen die US-amerikanischen Werke bevorzugt wurden.“
Zwar gibt es Titanschwamm in vielen, produziert wird jedoch in nur sehr wenigen Ländern weltweit. Als weiterer Kostentreiber offenbarte sich die Null-Covid-Strategie Chinas. Aktuell ist es im Großraum Baoji wieder zu einigen Corona-Fällen gekommen. Die Werke in der Stadt produzieren (noch) normal; in den Vororten sind jedoch einige Werke geschlossen wurden.
„Entscheidend für die Titannachfrage wird auch der weltweite Bedarf der Luft-, Raumfahrt und Verteidigungsindustrie sein“, so Wilfried Schöner.
Der Einschätzung von HSM® nach wird der Preis von Titanschwamm nach diesen brisanten Monaten mit eklatanten Treuerungen aller Voraussicht nach wieder leicht rückläufig werden. Zum aktuellen Zeitpunkt zeichnen sich – bedingt durch die rückläufige Nachfrage des lokalen Markt – bereits leicht fallende Preise ab.
Verwerfungen am Nickel-Markt
Nicht nur bei Titan sorgte der Ukraine-Krieg für Turbulenzen. Noch extremer zeigten sich die Auswirkungen des Kriegsgeschehens am Nickel-Markt. Im März führten Spekulationen sogar dazu, dass der Handel an der Londoner Börse ausgesetzt wurde. Wie konnte es so weit kommen?
Bereits vor Kriegsbeginn lagen die Preise für das Industriemetall Nickel hoch. Das Extrem nach Kriegsbeginn war jedoch auf Spekulanten zurückzuführen, die zuvor auf fallende Preise gesetzt hatten. Ist das Angebot knapp und der Preis des Materials steigt weiter, müssen Spekulanten trotzdem kaufen, um die Position halten zu können. Eine Dynamik entsteht.
Abbau von Nickel wird vorangetrieben
Seither wird der Abbau von Nickel noch stärker vorangetrieben. Eine Vorreiterrolle nimmt hierbei Indonesien ein. Es ist daher davon auszugehen, dass in naher Zukunft ein Angebotsüberschuss entstehen wird.
HSM-Netzwerk löst auch in Krisenzeiten Beschaffungsprobleme
Ein turbulentes Jahr neigt sich langsam dem Ende zu.
Auch wenn die Lieferzeiten noch immer verlängert sind und es auf absehbare Zeit auch bleiben, auch wenn die Nachrichten zu den politischen Spannungen und Krisen in der Welt nicht plötzlich abreißen und die Preise nicht auf Vorkriegsniveau sinken werden: Mit HSM® steht Ihnen ein starker Partner zu Seite, der sich auch in stürmischen Zeiten gegen den Wind stemmt und Ihnen zuverlässig Ihr Material beschafft.
Sie haben einen aktuellen Bedarf? Fragen Sie gerne an!